Nach der Selektion deiner Interessen gilt es, die ausgewählten Aktivitäten möglichst auf hohem Niveau zu optimieren, etwa um meine Qualitätsansprüche und mein persönliches Geltungsbedürfnis zu befriedigen. Selektion und Optimierung bieten letztlich dem nach Betätigung, Bestätigung und Anerkennung lechzenden alternden Workaholic die Gelegenheit, eventuelle tatsächliche oder als solche empfundene Defizite dadurch erfolgreich zu kompensieren. Man nennt diese Theorie das SOK-Prinzip.
Selektieren, optimieren, kompensieren!
Ich habe es mir zum Vorbild genommen und ab 2011 ein Förderprogramm für Ältere (siehe www.posso.at) entwickelt, mit dem ich erfolgreich durch das Land ziehe. Mit dem SOK-Prinzip komme ich mittlerweile recht gut zu Rande: Ich habe ausgewählt, versuche mein Bestes und kompensiere die Defizite, habe Themenfreiheit, freie Zeit- und Ortswahl, und ich bin mit Menschen zusammen; referiere, diskutiere, motiviere und verbringe damit eine interessante Zeit.
Heutzutage, also 2019, ist in der Psychologie-Forschung und ihrer Anwendung eine weitreichende Abkehr von den sogenannten „Defizitmodellen“ der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts hin zu den Aspekten des Grundgedankens von Positiver Psychologie nach Martin Seligman zu bemerken.
Im Klartext: Psychologie heute ist keine reine Therapie zur Änderung eines unerwünschten Verhaltens oder einer klinischen Störung durch den (?) Einsatz von Psychopharmaka, sondern vielmehr der Versuch, einen Menschen zu motivieren und zu überzeugen, sein Leben im Heute als ein ganzheitliches Geschenk und die Chance zur Erfüllung seiner Existenz im Universum anzunehmen und in möglichst vielen Lebenslagen „positiv zu optimieren“!
Dazu passt gut der aktuelle newsletter vom 8. Mai 2019 von www.seniors4success.at unter dem Titel
„Dieser seltsame Trick lässt Sie langsamer altern“
Forscher vertreten die Meinung, dass der Alterungsprozess durch eine positive mentale Einstellung verlangsamt werden kann. Der Altersforscher Christoph Englert vom Leibniz-Institut für Altersforschung erklärt: „Das Bild, das man selbst vom Alter hat, beeinflusst, wie gut man physisch und psychisch altert.“
Tatsächlich besteht ein enger Zusammenhang zwischen mentaler und körperlicher Gesundheit. So klagen beispielsweise depressive Patienten oft auch über körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden und haben ein insgesamt schwächeres Immunsystem.
Positiv denkende Menschen hingegen sind in der Regel körperlich gesünder. Pessimismus und Sorgen haben nachweislich negative Effekte auf Blutdruck, Schmerzempfinden und Schlaf. Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass eine hoffnungsvolle und optimistische Einstellung die Abwehrkräfte stärkt und sich positiv auf die Herzgesundheit auswirkt.
Also: SOK-Prinzip übernehmen, denn – das Leben darf man nicht einfach „so dahin plätschern lassen“, oder!